Innovation

Bei Klipp & Klar ist Innovation keine blosse Idee – sie ist Ausdruck unserer Grundhaltung: In einer sich ständig wandelnden Welt bleiben wir in Bewegung, flexibel, reaktionsfähig und offen. Wir glauben daran, dass aus Herausforderungen und aus Scheitern Chancen zur Weiterentwicklung erwachsen können. Mut, Neues zu probieren, ist unsere Motivation. Unser kreativer Ansatz und eine positive Fehlerkultur fördern nachhaltigen Fortschritt. Nach Otto Scharmer (Autor von ‚Theorie U‘) stellen wir uns immer wieder die Frage, was wir tun müssen, um die bestmögliche Zukunft zu gestalten. 

Unser Engagement für Innovation in der psychosozialen Versorgung ist durch das Ziel motiviert, die Lebensqualität unserer Klient*innen nachhaltig zu verbessern und ihre gesellschaftliche Integration zu fördern. Besonderen Innovationsbedarf sehen wir auf folgenden Ebenen:  

Integrierte Versorgungskonzepte

In der Schweiz ist die Schaffung integrierter Versorgungskonzepte unerlässlich, wie das Bundesamt für Gesundheit mehrfach betont hat. Klipp & Klar engagiert sich aktiv für innovative Ansätze, um eine effizientere, qualitativ hochwertigere und patient*innenorientiertere Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

  • Koordination der Versorgung: Integrierte Versorgung bedeutet eine enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen verschiedenen Gesundheits- und Sozialdienstleister*innen wie Psychiatrie, Psychotherapie, Familienbegleitung, ambulanter psychiatrischer Pflege, Arbeitsintegration und Pädagogik. 
  • Patient*innenorientierung: Integrierte Versorgung legt einen stärkeren Fokus auf die Bedürfnisse und Wünsche der Patient*innen, um eine bessere Erfahrung und höhere Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. 
  • Effizienzsteigerung: Die Koordination von Versorgungsdiensten kann Ressourcen optimieren und die Versorgung insgesamt kosteneffektiver gestalten. 
  • Früherkennung und Prävention: Integrierte Versorgungskonzepte können die Früherkennung von Krankheiten und die Umsetzung präventiver Massnahmen fördern, was dazu beitragen kann, Krankheiten in einem früheren Stadium zu behandeln und die Gesundheitskosten zu senken. 
  • Reduzierung von Stigmatisierung: Integrierte Versorgung trägt zur Verringerung der Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen bei, indem sie psychische Gesundheit als Teil der allgemeinen Gesundheitsversorgung betrachtet. 
  • Effektive Krisenintervention: Integrierte Versorgung optimiert die Koordination von Dienstleistungen für Menschen in einer akuten psychischen Krise. Dies kann dazu beitragen, lebensbedrohliche Situationen zu verhindern und den Zugang zu schneller Hilfe zu erleichtern. 
  • Verbesserte Lebensqualität: Durch die Integration von psychischen Gesundheitsdiensten in die allgemeine Gesundheitsversorgung können Patient*innen eine verbesserte Lebensqualität erfahren und besser in die Gesellschaft zurückkehren. 
  • Kostenersparnis: Die rechtzeitige Identifizierung und Behandlung von psychischen Gesundheitsproblemen kann schwerwiegende Erkrankungen vermeiden und so langfristig die Gesundheitskosten senken. 

Einbindung systemischer Konzepte in die Versorgung von Menschen
in psychosozialen Krisen

Die konsequente Anwendung systemischer Prinzipien in der Psychiatrie, Pädagogik und psychosozialen Berufsfeldern könnte die psychische Gesundheitsversorgung und soziale Unterstützung grundlegend verbessern. Im Folgenden zeigen wir einige vielversprechende Veränderungen auf, die durch die Integration systemischer Konzepte in diese Bereiche erzielt werden könnten: 

  • Familienzentrierte Versorgung: Systemische Ansätze betonen die Bedeutung von familiären und sozialen Beziehungen – gerade auch für die Gesundheit. Psychische Gesundheitsdienste sollten stärker auf Familien ausgerichtet werden und Unterstützungssysteme schaffen, welche die gesamte Familie in die Behandlung und den Genesungsprozess einbeziehen. 
  • Netzwerkbasierte Versorgung: Systemische Prinzipien legen nahe, dass Menschen in vielfältigen sozialen Netzwerken eingebettet sind. Die Nutzung dieser Netzwerke zur Unterstützung von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen kann die soziale Unterstützung erhöhen und die Resilienz stärken. 
  • Kultursensible Versorgung: Systemische Ansätze betonen die Bedeutung von Kultur und Diversität. Durch die Integration kultursensibler Ansätze in die psychische Gesundheitsversorgung könnte sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse und Werte verschiedener Kulturen und Gemeinschaften respektiert werden. 
  • Gemeinschaftsorientierte Modelle: Systemische Prinzipien können die Schaffung von Gemeinschaftsressourcen und -unterstützung fördern. Innovative Modelle könnten darauf abzielen, Gemeinschaften als wichtige Partner in der psychischen Gesundheitsversorgung zu mobilisieren und Selbsthilfegruppen sowie Gemeinschaftszentren zu stärken. 
  • Peer-Support-Programme: Systemische Ansätze könnten die Entwicklung von Peer-Support-Programmen fördern, bei denen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen anderen Betroffenen helfen und Unterstützung bieten. 
  • Systemische Schulung und Ausbildung: Um die Anwendung systemischer Prinzipien in der Psychiatrie und psychosozialen Versorgung zu fördern, könnten Schulungs- und Ausbildungsprogramme entwickelt werden, die Fachkräfte in systemischem Denken und Handeln schulen. 
  • Integration und Kooperation: Teil des systemischen Denkens ist die Offenheit für andere Therapiekonzeptionen, Denkweisen und Wirklichkeitskonstruktionen. Unser Ziel ist die in Integration und Kooperation von Ressourcen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Perspektive.

Streben nach Gewaltfreiheit in psychiatrischen, pädagogischen
und psychosozialen Settings

Die Förderung von Gewaltfreiheit in der Psychiatrie und in psychosozialen und pädagogischen Berufsfeldern ist entscheidend für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen, die dort betreut werden. Folgende Massnahmen könnten zur Förderung einer gewaltfreien Umgebung beitragen:

  • Gewaltprävention und Deeskalation: Die Entwicklung und Implementierung von speziellen Schulungen für Fachkräfte in der Psychiatrie, psychosozialen Arbeit und Pädagogik, die darauf abzielen, Gewalt zu verhindern und Deeskalationstechniken zu fördern. Solche Schulungen können dazu beitragen, Konflikte frühzeitig zu erkennen und gewaltfreie Lösungen zu finden. 
  • Kultur des Respekts und der Kommunikation: Die Schaffung einer Kultur des Respekts und der offenen Kommunikation in Einrichtungen des Gesundheits- und Bildungswesens kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Gewaltvorfällen zu verringern. Dies könnte durch Schulungsprogramme und Sensibilisierungskampagnen erreicht werden. 
  • Alternative Konfliktlösungsmodelle: Die Förderung von alternativen Modellen zur Lösung von Konflikten, wie beispielsweise Mediation oder Konfliktvermittlung, kann dazu beitragen, Konflikte auf gewaltfreie Weise zu bewältigen und Lösungen zu finden. 
  • Einsatz von Technologie: Die Integration von Technologie wie z.B. digitale Kommunikationsplattformen oder Sensortechnologien kann dabei unterstützen, Gewaltvorfälle zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren. 
  • Peer- und Gemeinschaftsunterstützung: Die Einbindung von Peer-Support-Programmen und die Förderung von Gemeinschaftsunterstützungssystemen können das soziale Umfeld stärken und Menschen dabei unterstützen, Konflikte auf gewaltfreie Weise zu bewältigen. 
  • Traumainformierte Pflege und Pädagogik: Durch das Verständnis von traumatischen Erfahrungen und die Integration traumainformierter Ansätze in die Versorgung und Bildung können die Bedürfnisse von Menschen mit Traumata berücksichtigt und Gewalt verhindert werden. 
  • Forschung und Evaluation: Wo möglich, möchten wir dazu beitragen, Gewaltpräventionsstrategien und -programme in der Psychiatrie und in pädagogischen Berufsfeldern zu erforschen und zu evaluieren, um bewährte Verfahren zu identifizieren und kontinuierlich zu verbessern. 
  • Gesetzliche und politische Massnahmen: Wir setzen uns auch auf politischer Ebene dafür ein, Massnahmen zu fördern, die Gewalt in diesen Bereichen konsequent verhindern und bekämpfen können.