Das Angebot

  • Dank dem gezielten Einsatz verschiedener evidenzbasierter Methoden ermöglichen wir eine individuelle, massgeschneiderte Therapie.
  • Wir begegnen unseren Patient*innen mit einem ressourcen- und lösungsorientierten Grundverständnis, das die individuellen Stärken in den Vordergrund stellt.
  • Die Therapieziele werden gemeinsam mit den Patient*innen bestimmt und gründen auf einer sorgfältigen diagnostischen Bewertung.
  • Eine Traumatherapie verläuft üblicherweise in drei Phasen:
    • Phase I: Stabilisierung
    • Phase II: Verarbeitung der traumatisierenden Ereignisse
    • Phase III: Integration in den Alltag
  • Medikamentöse Behandlungen erfolgen stets auf der Basis einer individuellen Bedarfsanalyse und nach dem Modell des „Informed Consent“.
  • Das Libereco Institut und Klipp & Klar bieten keine auf rituelle oder organisierte Gewalt spezialisierten Therapieformen an.

Kontakt

Leitung Libereco Institut

Dr. med. Daniel Dietrich

daniel.dietrich@hin.ch

Sekretariat

+41 (0)32 530 73 67

libereco@hin.ch

Eine Behandlungsmotivation der betroffenen Person ist Voraussetzung für eine Anmeldung.

Achtung: Nicht wahrgenommene Termine ohne rechtzeitige Abmeldung (48 Stunden im Voraus) werden mit 100 CHF direkt in Rechnung gestellt. Ausnahmen werden gemacht bei familiären Notfällen oder bei einem eingereichten Arztzeugnis.

Weitere Informationen

An wen richtet sich das Angebot?

Gewalt, Verletzungen und Traumatisierungen sind in allen Gesellschaftsgruppen verbreitet und haben schwerwiegende Folgen für Betroffene, ihre Angehörigen und die Gesellschaft insgesamt.

Wir sind überzeugt davon, dass jeder Mensch das Potenzial in sich trägt, Veränderung zu bewirken und einen für ihn*sie stimmigen Umgang mit den Herausforderungen zu finden, welche durch Traumatisierungen hervorgerufen werden.

Unsere Ärzt*innen undPsycholog*innen begleiten und unterstützen ihre Patient*innen in einem therapeutischen Prozess, der dieses Potenzial zur Entfaltung bringen kann.

Indikationen

Häufig kommen Menschen zu uns, mit folgender Symptomatiken und Erfahrungen:

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Diagnose und Behandlung von PTBS-Symptomen nach traumatischen Ereignissen.
  • Akutes Trauma: Krisenintervention oder Therapie nach kürzlichen traumatischen Ereignissen wie Unfällen, Überfällen oder Naturkatastrophen.
  • Komplexe Traumatisierung: Behandlung von Menschen, die wiederholt traumatisiert wurden, beispielsweise durch langanhaltende Kindheitstraumata oder häusliche Gewalt.
  • Sexueller Missbrauch: Unterstützung für Überlebende sexuellen Missbrauchs bei der Verarbeitung und Heilung.
  • Kriegstraumata: Therapie für Kriegsveteranen und Menschen, die Kriegs- oder Konflikterfahrungen gemacht haben.
  • Gewaltopfer: Hilfe für Opfer von physischer, emotionaler oder psychischer Gewalt.
  • Verlusttrauer: Begleitung von Menschen, die den Verlust eines geliebten Menschen durch Tod erlebt haben.
  • Menschen mit Flucht-/Migrationserfahrung: Unterstützung für Menschen, die aufgrund von Flucht, Migration oder Vertreibung traumatische Erfahrungen gemacht haben.
  • Dissoziative Störungen: Behandlung von Personen mit dissoziativen Symptomen im Zusammenhang mit Trauma.
Das erwartet Sie

Eine Traumatherapie bei uns gliedert sich in drei Phasen, die darauf abzielen, Betroffenen umfassende Unterstützung und Heilung zu bieten. Diese Phasen sind: Stabilisierung, Verarbeitung traumatischer Ereignisse und Integration in den Alltag. Im Folgenden werden diese Phasen ausführlicher beschrieben.

Phase I: Stabilisierung

Die Stabilisierung ist der erste Schritt in der Traumatherapie und ist darauf ausgerichtet, die emotionale und psychische Stabilität von traumatisierten Menschen wiederherzustellen. Dieser Prozess hilft, akute Symptome und Belastungen zu reduzieren und schafft eine Grundlage für die weitere Therapie.

Ziele der Stabilisierung:

  • Sicherheit schaffen: Den Betroffenen ein Gefühl von Sicherheit und Schutz vermitteln, Angst und Misstrauen abbauen.
  • Emotionale Regulation: Überwältigende Gefühle wie Angst, Wut und Scham mildern.
  • Symptomreduktion: Akute Symptome wie Flashbacks, Albträume und Panikattacken reduzieren.
  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung: Verbindung der betroffenen Person mit sich selbst, entwickeln eines besseren Verständnisses für die eigenen Reaktionen auf das Trauma.
  • Förderung der Selbstfürsorge: Selbstfürsorge- und Stressbewältigungsfähigkeiten entwickeln.

Methoden der Stabilisierung:

  • Psychoedukation: Informationen über Trauma und die Funktionsweise des Nervensystems bereitstellen.
  • Atem- und Entspannungstechniken: Übungen zur Reduktion körperlicher Anspannung und Verbesserung emotionaler Stabilität.
  • Achtsamkeit: Bewusstsein für gegenwärtige Gedanken und Gefühle schärfen.
  • Kognitive Umstrukturierung: Negative Denkmuster und Überzeugungen identifizieren und ändern.
  • Selbstfürsorge-Praktiken: Förderung gesunder Ernährung, Bewegung und Schlaf sowie Entwicklung von Stressbewältigungsstrategien.
  • Soziale Unterstützung: Einbindung des sozialen Netzwerks zur Stärkung von Sicherheit und Verbindung.

Phase II: Traumaverarbeitung

Die Traumaverarbeitung oder Traumakonfrontation zielt darauf ab, traumatische Erinnerungen und damit verbundene Belastungen direkt anzugehen und zu verarbeiten. Diese Phase soll erst nach ausreichender Stabilisierung begonnen werden und ist nicht in jedem Fall nötig, möglich oder sinnvoll.

Ziele der Traumaverarbeitung:

  • Reduktion von traumabezogenen Symptomen: Belastende Symptome wie Flashbacks, Albträume, Übererregung und Vermeidungsverhalten reduzieren.
  • Integration traumatischer Erfahrungen: Das Trauma als Teil der Lebensgeschichte akzeptieren und integrieren, ohne von den traumatischen Erinnerungen überwältigt zu werden.
  • Verarbeitung und Bewältigung: Traumatische Erinnerungen bewältigen und verarbeiten.
  • Erhöhung der Lebensqualität: Das subjektive Wohlbefinden verbessern und posttraumatisches Wachstum fördern.

Methoden der Traumaverarbeitung:

  • Bearbeitung von Erinnerungen: Traumatische Erinnerungen verändern und neu bewerten.
  • Konfrontation mit Trauma-Reizen und Trigger-Desensitivierung: Sich bewusst traumatischen Reizen aussetzen, um die Reaktion darauf zu verändern und ihnen mit mehr Stabilität und Sicherheit zu begegnen.
  • Reskripting von Traumageschichten: Neue, positivere Versionen der Traumageschichte erstellen.
  • Die genaue Methodik hängt von der individuellen Situation der Betroffenen ab – und von den Weiterbildungen und Ressourcen der Therapeut*innen.

Phase III: Integration in den Alltag

In der abschliessenden Phase der Traumatherapie wird das Gelernte in den Alltag integriert. Diese Phase zielt darauf ab, die Betroffenen in die Lage zu versetzen, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ziele der Integration:

  • Stärkung des Selbstwertgefühls: Ein positives Selbstbild und Selbstvertrauen aufbauen.
  • Aufbau neuer, positiver Erfahrungen: Neue, gesunde Bewältigungsstrategien entwickeln.
  • Rekonstruktion einer stabilen Identität: Eine stabile Identität entwickeln und aufrechterhalten.
  • Förderung von Selbstwirksamkeit: Autonomie und Selbstwirksamkeit stärken.
  • Verbesserung sozialer Fähigkeiten: Sichere Bindungen und soziale Fähigkeiten wiederherstellen.
  • Langfristige Stabilisierung: Eine nachhaltige Stabilisierung und Vermeidung von Retraumatisierung sicherstellen.

Durch diese Herangehensweise bietet die Traumatherapie umfassende Unterstützung, um die Heilung von traumatischen Erfahrungen zu fördern und den Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu ebnen.

Standorte
Anmeldung

Wenn Sie sich für eine Therapie interessieren, können Sie sich direkt beim Sekretariat anmelden.

Eine Anordnung zur psychologischen Psychotherapie kann entweder durch den*die anordnende*n Ärzt*in, oder nach Prüfung der Indikation auch durch eine*n Psychiater*in von Klipp & Klar Medical ausgestellt werden.

Auch als Zuweisende (z.B. Ärzt*innen, SUVA, Opferhilfe) können Sie sich direkt beim Sekretariat melden.

Patient*innen bekommen nach Ihrer Kontaktaufnahme von uns ein Anmeldeformular zugeschickt. Nach Erhalt dieses Formulars werden wir Sie ohne weitere Begründung darüber informieren, ob eine Aufnahme auf unsere Warteliste aktuell möglich ist.

Die Warteliste wird bei zu hoher Anmeldungszahl vorübergehend sistiert, um zu lange Wartezeiten nach Möglichkeit zu verhindern, auch nehmen wir keine Patient*innen auf, wenn wir keinen passenden Therapieplatz zumindest in Aussicht haben. Über die Wartezeit kann keine verbindliche Aussage gemacht werden. Wenn in dringenden Fällen kein Therapieplatz frei ist, raten wir Ihnen, sich an eine andere Praxis, an den ärztlichen Notfalldienst oder die Nummer 144 zu wenden.

Kosten

Wenn eine Anordnung vorliegt, werden die Kosten für eine Therapie von den Krankenkassen übernommen (unter Vorbehalt von Franchise und Selbstbehalt).

Teilweise ist auch eine Finanzierung über die Opferhilfe oder über Unfallversicherer möglich. Die Kosten für die psychologische Psychotherapie wird oftmals von der IV oder Unfallversicherern nicht anerkannt und muss von der Krankenkasse übernommen werden. Bei Unsicherheiten klären Sie dies bitte im Vorfeld mit den entsprechenden Versicherern ab.