Therapiekonzept

Klipp & Klar zielt darauf ab, qualitativ hochwertigen Psychotherapie zu erbringen. Wir suchen gemeinsam mit den Menschen, die in einer schwierigen Lebenslage zu uns kommen, nach Wegen, wie ihre Lebensqualität wachsen kann.

Psychotherapeutische Grundgedanken

Psychotherapie zielt darauf ab, die Selbstheilungskräfte der Menschen zu aktivieren, damit sie für ihre Grundbedürfnisse sorgen können und ihre Ziele erreichen.

In der Forschung zur Wirksamkeit der Psychotherapie haben sich fünf allgemeine Wirkfaktoren als besonders bedeutsam gezeigt (Klaus Grawe, 2004). Diese methodenunabhängigen Faktoren haben vielen Menschen nachweislich geholfen, sich zu verändern und sind für uns in der Therapie zentral:

1. Ressourcenaktivierung

Veränderungen gelingen, wenn Menschen ihre Ressourcen aktivieren, indem sie ihre positiven Seiten erleben und ihre Motivation sowie ihre guten Voraussetzungen nutzen können.

2. Problemaktualisierung

Um Aspekte des Lebens zu verändern, reicht es nicht, nur darüber zu sprechen und nachzudenken; vielmehr sollten sie erlebt und dann direkt verändert werden.

3. Problembewältigung

Wenn Menschen besser mit problematischen Aspekten ihres Lebens umgehen können, steigt ihr Selbstwirksamkeitserleben (Bandura, 1977) und sie können Schritte zur Veränderung umsetzen.

4. Motivationale Klärung

Es ist wichtig, dass Menschen die Funktionalität ihres Erlebens und Verhaltens in Bezug auf ihre bewussten und unbewussten Ziele verstehen.

5. Therapeutische Beziehung

Die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut*in und Patient*in trägt wesentlich zum Therapieergebnis bei.

Literaturempfehlung:

  • Bandura, A. (1977). Self-Efficacy: Toward a Unifying Theory of Behavioral Change. Psychological Review, 84, 191–215.
  • Grawe, K. (2004). Neuropsychotherapie (1., Aufl.). Göttingen: Hogrefe Verlag.

Unsere therapeutischen Grundsätze

Methodenintegrativer Ansatz

Bei uns werden unterschiedliche psychotherapeutische Methoden und Schulen in die Therapie integriert, um eine flexible und patient*innenzentrierte Behandlung zu ermöglichen. Diese Herangehensweise erlaubt es, auf die komplexe Natur psychischer Störungen zu reagieren und individuell abgestimmte Behandlungspläne zu erstellen, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Diese Vielfalt an Methoden stellt sicher, dass die Therapie auf die spezifischen Bedürfnisse des*der Patient*in zugeschnitten ist.

Individualisiertes Vorgehen

In der Einzeltherapie bei Klipp & Klar wird eine auf die Person zugeschnittene Behandlung gestaltet. Der Fokus liegt auf dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung, einer gründlichen diagnostischen Bewertung, der Festlegung spezifischer Therapieziele und der Entwicklung wirksamer Bewältigungsstrategien. Diese individualisierte Vorgehensweise ermöglicht es, auf die einzigartigen Herausforderungen jedes*r einzelnen Patient*in einzugehen und massgeschneiderte Lösungen zu finden.

Schwerpunkt Traumatherapie

Ein Schwerpunkt liegt auf der Verarbeitung belastender Erinnerungen mit Methoden der Traumatherapie, die z.B. bei einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und einer komplexen PTBS eingesetzt werden. Spezialisierte, störungsspezifische Therapieansätze werden genutzt, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, Resilienz aufzubauen und emotionale Stabilität zu fördern. Diese Ansätze zielen darauf ab, den Heilungsprozess des*der Patient*in zu unterstützen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Systemische Perspektive

Systemische Therapiekonzepte spielen eine zentrale Rolle im Konzept von Klipp & Klar. Diese Therapieform betrachtet individuelle Probleme im Kontext von Beziehungssystemen. Die Therapeut*innen nutzen diese Perspektive, um die Dynamiken innerhalb familiärer und sozialer Beziehungen zu analysieren und zu bearbeiten. Ziel ist es, die Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit der Patient*innen zu verbessern und das soziale Umfeld in den Heilungsprozess einzubeziehen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz wird eine umfassende Betreuung ermöglicht, die über die individuelle Ebene hinausgeht. Dabei arbeiten unsere Therapeut*innen auch mit inneren Systemen.

Transparenz und Offenheit

Transparenz und offene Kommunikation sind zentrale Elemente des Therapiekonzepts. Eine transparente Weitergabe von Informationen und regelmässiges Feedback fördern das Vertrauen und stärken eine wirksame therapeutische Beziehung. Die Patient*innen werden umfassend über ihre Diagnose, Behandlungsmethoden und den Therapieablauf informiert. Offene Kommunikation schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit.

Regelmässige Standortbestimmung

Der Therapieprozess wird regelmässig ausgewertet, um Fortschritte zu überwachen und die Behandlungsstrategien bei Bedarf anzupassen. Diese kontinuierliche Bewertung stellt sicher, dass die Therapie den aktuellen Bedürfnissen des*der Patient*in entspricht und flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und auf die individuellen Entwicklungen des*der Patient*in einzugehen.

Einsatz von Medikamenten

Psychopharmakologische Behandlungen werden bei Bedarf auf Basis einer umfassenden diagnostischen Bewertung eingesetzt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Assistenzärzt*innen, Psycholog*innen und Fachärzt*innen stellt sicher, dass die medikamentöse Behandlung optimal auf die psychotherapeutische Arbeit abgestimmt ist. Transparente Kommunikation und der Einbezug des*der Patient*in in die Behandlungsentscheidung fördern die Adhärenz und den Therapieerfolg. Diese integrative Herangehensweise gewährleistet, dass die medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung harmonisch zusammenwirken, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Gruppentherapie

In der Gruppentherapie profitieren Patient*innen von der kollektiven Erfahrung und Dynamik innerhalb einer Gruppe. Ein sicherer Rahmen, gemeinsame Zielsetzung, Förderung der Gruppenkohäsion und interpersonelles Lernen stehen im Vordergrund. Die Vielfalt der Perspektiven innerhalb der Gruppe ermöglicht es den Teilnehmern, neue Blickwinkel zu entdecken und alternative Lösungsansätze zu auszuloten. Diese Gruppeninteraktionen fördern das soziale Lernen und die gegenseitige Unterstützung.

Familien- und Paartherapie

Familien- und Paartherapie konzentriert sich auf die Dynamiken innerhalb familiärer und partnerschaftlicher Beziehungen. Die Therapie zielt darauf ab, offene Kommunikation und wirksame Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln sowie die emotionalen Verbindungen zu vertiefen. Die Berücksichtigung des systemischen Kontexts und die Unterstützung positiver Veränderungen sind wesentliche Bestandteile dieses Ansatzes. Diese Therapieform hilft, die Beziehungen zu stärken und gemeinsame Ziele zu erreichen.